Inhalt:
1.Grundlegendes
1.1. Begrifflichkeiten
1.2. Medien als Steuerungs- und Orientierungsinstanzen
1.3. Medienkompetenz als Bildungsziel
1.3.1. Definition
1.3.2. Aufgabenbereiche
2. Mediennutzung und Medienkompetenzerwerb im Unterricht
3. Ausstattung
4. Planung und Bedarf
5. KME Kozept Tablet-Klasse
5.1. Vorbemerkung
5.2. Chancen für SuS mit motorischen Beeinträchtigungen
5.3. Kompetenzbereiche / Ziele
5.4. Einsatz im Unterricht
5.5. Ausstattungswünsche
6. Wartung und Pflege
6.1 First-Level-Support
6.2 Second-Level-Support
6.3 Third-Level-Support
7. Fortbildungsplanung
7.1 Ist – Zustand
7.2 Multiplikatorenprinzip und Modalitäten
8. Evaluation und Fortschreibung
9. Ausblick
1. Grundlegendes
1.1 Begrifflichkeiten
Lernen in der Schule ist stets mit dem Einsatz von Medien verknüpft. Damit sind sie ein unabdingbarer Bestandteil erfolgreichen Lernens in der Schule. Medien im klassischen Sinne sind Tafel, Buch, Zeitung, Plakat, Film etc. Unter den sogenannten „Neuen Medien“ versteht man die auf digitaler Grundlage arbeitende Multimediatechnologie.
Die klassischen Medien sind nicht zuletzt durch ihren traditionellen Gebrauch fest im Unterricht verankert. Die „Neuen Medien“, mit all ihrem Potential für ein erfolgreiches Lehren und Lernen und ihrer Einbindung in den Alltag der Menschen finden nach und nach ihren Einzug in die Schule. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer konzeptionellen Einbindung in den Schulalltag, die zu einer sinnvollen Unterstützung der Lernprozesse beiträgt.
1.2 Medien als Steuerungs-und Orientierungsinstanzen
Werner Faulstich, ein renommierter Medienwissenschaftler, betrachtet Medien in unserer Gesellschaft als „Steuerungs- und Orientierungsinstanzen“. „In wirtschaftlicher Hinsicht“ gilt dies z.B.: „für die Grundlagen einer funktionierenden Produktion und Distribution von Waren jeglicher Art.“ „Unsere Volkswirtschaft bräche“, so Faulstich weiter, „ohne Computertechnik sofort zusammen.“
In politischer Hinsicht sind Medien ebenso wichtig: „Politische Entscheidungen würden ohne Medien folgenlos bleiben […]. Öffentlichkeit ist heute vorwiegend Medienöffentlichkeit; eine Demokratie ohne Medien wie Tageszeitung, Fernsehen, Plakat […] wäre für die Massengesellschaft gar nicht vorstellbar.“
„Auch das soziale System“, so Faulstich weiter, „unsere alltägliche Kommunikation und Interaktion untereinander, kann sich der Medienbestimmtheit nicht mehr entziehen. Viele Gesprächsinhalte rekurrieren direkt oder indirekt auf zuvor rezipierten Medien, viele Einstellungen, Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte, ganz allgemein unsere Vorstellungen basieren auf bestimmten Formen, Perspektiven, Wahrnehmungsmustern, die von den Medien und unserer Mediensozialisation vorgeprägt wurden.“ Insgesamt „begleiten und beschäftigen uns“ Medien „Tag für Tag von morgens bis abends und beeinflussen unser scheinbar ‚privates‘ Wahrnehmen, Fühlen, Agieren ganz fundamental […].“ (Faulstich 2000, S. 7)
Sich der medialen Entwicklung zu entziehen, stünde konträr zur gesellschaftlichen Entwicklung. Im medienpädagogischen Kontext muss man vielmehr den kompetenten und reflektierten Umgang mit Medien schulen.
1.3 Medienkompetenz als Bildungsziel
Die Ausbildung der Medienkompetenz wird dadurch zu einem zentralen Aspekt. Nur eine umfassende Medienkompetenz ermöglicht es den Bürgern sich in einer durch Medien stark geprägten Welt zurechtzufinden und sich aktiv in der Gesellschaft zu behaupten. Dazu ist es nicht nur notwendig, Medien bedienen und nutzen zu können, sondern darüber hinaus diese durchaus kritisch zu reflektieren oder selbst zu erzeugen (vgl. Schorb in Hüther/Schorb (Hrsg.) 2005, S. 257). Medienkompetenz versteht sich folglich als Voraussetzung für eine erfolgversprechende Fähig- und Fertigkeit, sich in dem durch Medien geprägten Lebensraum zurechtzufinden.
Die Aufgabe von Schule besteht nun darin, die Lernenden entsprechend den Herausforderungen der späteren Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten.
1.3.1 Definition
Medienkompetenz bezeichnet nach Dieter Baacke das Können, Medien und ihre Inhalte zu nutzen und zu interpretieren. Die Begrifflichkeit wird von Baacke in mehrere Dimensionen unterteilt: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung.
„Der Teilbereich der Medienkritik umfasst dabei eine analytische Dimension (z.B. mit dem Ziel, problematische gesellschaftliche Prozesse (z.B. Konzentrationsprozesse) in ihren Auswirkungen erkennen zu können), eine reflexive Dimension (mit dem Ziel, analytisches Wissen auf sich selbst und sein Handeln anwenden zu können) sowie eine ethische Dimension (mit dem Ziel, analytisches Denken und reflexiven Rückbezug sozial zu verantworten und abzustimmen).
Medienkunde ist zu verstehen im Hinblick auf Wissen und Können. Dieser Teilbereich beinhaltet eine informative Dimension (klassische Wissensbestände wie ‚was ist ein duales Rundfunksystem?‘) sowie eine instrumentell-qualifikatorische Dimension (d.h. die Fähigkeit, Mediengeräte bedienen zu können). […]
Der dritte Teilbereich ist die Mediennutzung, in die im Unterschied zur instrumentell-qualifikatorischen Dimension der Medienkunde auch die Zielorientierung eingeht. Der Teilbereich Mediennutzung beinhaltet die Dimension der vorrangig rezeptiven Anwendung von Medien als auch die Dimension der interaktiven Nutzung von Medienangeboten.
Mediengestaltung schließlich kann ausdifferenziert werden in eine innovative Dimension (im Sinne von Veränderungen und Weiterentwicklungen des Mediensystems) sowie eine kreative Dimension, bei der es um ästhetische Varianten geht, als ein Über-die-Grenzen der Kommunikationsroutine hinausgehen.“ (Vollbrecht 2001, S. 61)
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Medienkompetenz -10.05.2013)
1.3.2 Aufgabenbereiche
Um die genannten Dimensionen für den schulischen Kontext zu konkretisieren, bieten sich die folgenden fünf Aufgabenbereiche an. Zwei Handlungsbereiche (I, II) werden durch drei Inhalts- und Reflexionsbereiche (1, 2, 3) ergänzt:
Handlungsfelder
1 Das Auswählen und Nutzen von Medienangeboten für Informationen und Lernen, für Unterhaltung und Spiel, für Austausch und Kooperation sowie für Analyse und Simulation versteht sich als Handlungsbereich I. Dazu zählen auch digitale Hilfsmittel zur Übertragung und Speicherung (WPK Informatik 6), zur Bearbeitung und zur Präsentation von Information (WPK Informatik 7), wie Browser, Suchmaschinen, Datenbanken (WPK Informatik 9) und Software zur Gestaltung von Texten, Grafiken, Bildern und Tönen (WPK Informatik 6 & 7), Kalkulations- und Simulationsprogramme (WPK Informatik 7, Physik Klasse 7 & 8) (vgl. Medienwelten im Wandel von Christine Trültzsch-Wijnen, Sascha Trültzsch, Christina Ortner 2012, S. 99).
2 Das Gestalten und Verbreiten eigener Medienbeiträge, z.B. von Fotos bzw. Bildern und schriftlichen Texten, von Hör- und Videobeiträgen sowie von interaktiven Beiträgen sind der Handlungsbereich II. Dies kann im Rahmen der Mitgestaltung der Schulhomepage, eigener Präsentationen, dem Anfertigen von Hör- und Computerspielen oder Videos erfolgen.
Inhalts- und Reflexionsbereiche
1 „Sprache der Medien“ verstehen und bewerten, z. B. durch Vergleichen von Zeichensystemen, Absichten, Gestaltungstechniken und –arten, durch Beurteilen der spezifischen Möglichkeiten und Grenzen. Geht es – bei der Nutzung oder bei der Erstellung von Medien – überwiegend darum, die Sprache der Medien zu analysieren, zu verstehen und diese Möglichkeiten für eigene Zwecke zu nutzen, ist dieser Bereich angesprochen. Das bedeutet, Gestaltungsformen (z.B. Bild, gesprochene Sprache, Zeichentrick, Film), zugehörige Gestaltungstechniken (z.B. Überschriften, Tonmischen, Kameratechniken) und Verarbeitungsformen (z.B. Verknüpfung multimedialer Bausteine) kennenzulernen, zu reflektieren und bewusst anzuwenden, um bestimmte Gestaltungsabsichten umzusetzen.
2 Wirkungen von Medien erkennen und aufarbeiten, z. B. im Hinblick auf Gefühle, Vorstellungen von Realität, Verhaltensorientierungen oder soziale bzw. gesellschaftliche Zusammenhänge. Wenn bei der Auseinandersetzung mit dem Thema die Einflüsse und Wirkungen der betreffenden Medien im Mittelpunkt stehen, dann wird dieser Bereich tangiert. Hier kann es um die Einsicht gehen, dass durch Mediennutzung Gefühle, Vorstellungen von Realität, Wertorientierungen und selbst das Verhalten beeinflusst werden. Entsprechende Einsichten und Kenntnisse sind umgekehrt auch bei der Gestaltung eines Mediums von Bedeutung.
3 Bedingungen der Produktion und Verbreitung von Medien in ihren gesellschaftlichen Kontexten durchschauen und beurteilen, z. B. unter ökonomischen, rechtlichen, institutionellen, personellen und politischen Aspekten. Mit Aufgaben, die z.B. die technischen, ökonomischen, rechtlichen, institutionellen Bedingungen von Produktion und Verbreitung von Medien behandeln, wird der dritte Reflexionsbereich abgedeckt. Dazu gehören u.a. auch Aspekte wie Informations- und Meinungsfreiheit, Urheberrechte, Datenschutz, Datensicherheit im Netz, öffentlich-rechtliche und privatwirtschaftliche Strukturen. Auch diese Themen können bei der Analyse, aber auch bei der Erstellung eines Mediums relevant werden und lassen sich am Beispiel unterschiedlicher Medienarten untersuchen.
(Quelle: Portfolio: Medienkompetenz; Bertelsmann Stiftung, Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, NRW)
2. Mediennutzung und Medienkompetenzerwerb im Unterricht
Die Vermittlung von Medienkompetenz betrifft alle Fächer und sollte somit auch fächerübergreifend erfolgen. Grundlage für einen ausreichend kompetenten und reflektierten Umgang mit digitalen Medien ist jedoch zunächst der Informatikunterricht. Hier muss der schulinterne Lehrplan fachinterne und fächerübergreifende Elemente enthalten, er muss zudem auf Projektunterricht zurückgreifen und sich auch auf außerschulisch durchgeführte Maßnahmen stützen.
Ab Klasse 6 wird in der Marion-Dönhoff-Schule an einer Variante des Computerführerscheins gearbeitet, so dass grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler bis Klasse 8 über ein zertifiziertes Mindestmaß an Computerkenntnissen verfügt. Schrittweise vertieft (nach dem didaktischen Spiralprinzip) werden diese Kenntnisse im Informatik-Wahlpflichtunterricht. Wünschenswert ist eine Ermöglichung der Ausweitung dieser Kurse sowohl in die Breite als auch in die Tiefe. Es wird immer wieder versucht, einzelne Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen in die Betreuung der schuleigenen Websites einzubeziehen, indem ihnen die Funktionsweise von Content-Management-Systemen nähergebracht wird.
Informatik
Der Wahlpflichtunterricht am PC wird wie ein eigenständiges Fach mit eigenem Curriculum und Benotung behandelt. Trotzdem werden immer wieder Inhalte aus anderen Fachbereichen eingebunden (z.B. Excel für mathematische Aufgaben, Präsentationen für Deutsch, Recherchen oder die Arbeit mit Google für GEP usw.), da der Computer als Mittel und nicht als Selbstzweck genutzt werden soll. In den einzelnen Klassenstufen werden im Unterricht u.a. folgende Themen durchgenommen:
Klasse 6
Grundlagen und Bestandteile des Computers und allgemeine Kenntnisse über Medien allgemein werden vermittelt, sowie der Umgang mit der Textverarbeitung in Word, Präsentationen mit Powerpoint und die Tabellenkalkulation mit Excel, außerdem vereinfachte Stufen der Programmierung.
Klasse 7 und 8
In den Klassen 7 und 8 geht es um weiterführendes Arbeiten und Grafikbearbeitung mit Word, Präsentieren mit Powerpoint und Arbeiten mit Excel. Im Bereich Internet stehen Recherchen, Möglichkeiten und Gefahren – was ist erlaubt, was ist verboten? – im Mittelpunkt, außerdem werden soziale Netzwerke kritisch in den Blick genommen und die Grundlagen der vereinfachten Programmierung ausgebaut.
Klasse 9 und 10
Hier geht es um die weitere Verfeinerung der Kenntnisse im Bereich des Office-Pakets einschließlich der Arbeit an Datenbankprogrammen. GrafStat wird eingesetzt. Außerdem werden Bewerbungen geschrieben (Layout etc.), die Internetrecherche zu Arbeitsplätzen u.a. wird angeleitet und es werden die Programmierkenntnisse in HTML verbessert. Darüber hinaus geht es um die Hardware des PCs und es werden vertiefende Projekte angeboten.
Fachunterricht
Die Computer in den Klassen und im Computerraum werden aber darüber hinaus selbstverständlich auch weitreichend in den verschiedenen Unterrichtsfächern als Arbeitsmittel genutzt. Es liegen hier vielfältige Erfahrungen beider Standorte vor und es finden sich in den Bildungsstandards und Kerncurricula jeweils konkret formulierte Kompetenzanforderungen zur Medienbildung. Allen Fachbereichen ist gemeinsam, dass die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden müssen, angemessene Recherchemöglichkeiten einsetzen zu können sowie zeitgemäße Präsentationstechniken zu beherrschen. Die folgenden kurzen Ausführungen gelten entsprechend für die nicht eigens erwähnten Fächer.
Sprachen
Für den Fachbereich Sprachen (zu dem die Fächer Deutsch, Englisch und Französisch gehören) ist zunächst zu sagen, dass der Einsatz der Computertechnik insbesondere auf den Gebieten Textrezeption und Präsentation und in der individualisierten Förderung Erfolg verspricht. Grundsätzlich wünschenswert wäre auch hier die verstärkte Arbeit mit Whiteboardmaterialien. Diese werden teils von den Verlagen als sinnvolle Ergänzung zu den Unterrichtswerken (in Teilen sogar als Ersatz derselben) zur Verfügung gestellt. Für einen Gewinn bringenden Einsatz der Technik müssen weitere Allgemeine Unterrichtsräume mit einem VISU-Board ausgestattet werden. Die Arbeit mit (einfach ausgestatteten) Laptops oder Tablets bietet aus pädagogischer Sicht entscheidende Verbesserungen für die Schülerinnen und Schüler mit Lese-/Rechtschreibschwäche und ähnlicher Problematik. Des Weiteren haben wir Erfolge bei der Arbeit mit Sprachlernschülern in den PC-Räumen festgestellt (z.B. auf der Cornelsen-Plattform).
Mathematik und Naturwissenschaften
Besonders der mathematisch-naturwissenschaftliche Bereich bietet zahlreiche Möglichkeiten, Unterrichtsstunden z.B. in Form von Keynote- oder PowerPoint-Präsentationen aufzubauen. Vorteil: Farbige Bilder und Grafiken sowie Videos können eingebunden werden. Außerdem kann direkt in die Präsentationen eingegriffen werden und es können mit einem integrierten Pointertool Dinge hervorgehoben werden.
Whiteboard-Apps ermöglichen auch das freie Arbeiten wie an einer Tafel; eine Vielzahl weiterer Apps unterstützt den täglichen Unterricht. Diese lassen sich sehr schnell aktivieren und einbinden. Durch den Einsatz von Computern können Simulationen von Versuchen im Fach Physik in allen Jahrgangsstufen effizient erfolgen. Hier geht es z.B. um elektrische Schaltkreise, Hebelversuche, Flaschenzüge und Messanordnungen. Die Rechner werden außerdem benötigt zur Sammlung und Auswertung von Messergebnissen sowie der entsprechenden grafischen Darstellung. Die Fähigkeit, Diagramme anzufertigen und zu interpretieren bildet eine Grundlage zeitgemäßer und sachgerechter Kommunikationsfähigkeit. Ferner lassen sich Merlin-Medien und andere Filme/Medien abspielen und bearbeiten. Schüler und Lehrer tragen Präsentationen vor und nutzen den PC zur Beschaffung und Bewertung von Informationen. Dabei sind für das Fach Physik Notebooklösungen grundsätzlich vorzuziehen; es werden funktionierende Internetverbindungen benötigt. Es ist eine Vielzahl internetgestützter Medien (von Universitäten, anderen Schulen, Medienzentren und Verlagen) verfügbar, deren Einsatz im Unterricht von hohem Nutzen wäre. Diese Ausführungen gelten analog für die Fächer Biologie und Chemie.
Der Fachbereich Geschichte, Erdkunde, Politik greift u.a. auf digitales Kartenmaterial zurück, das von den Schulbuchverlagen angeboten wird. Die Karten bieten eine deutlich höhere Variationsbreite als herkömmliches Material und können in verschiedenster Weise bearbeitet werden. Zeitliche Verläufe sind den Schülerinnen und Schülern erheblich besser zu vermitteln, weil sie durch das An- und Abschalten einzelner Ebenen und Elemente transparenter werden. Markierungstools sowie zahlreiche weitere Möglichkeiten erleichtern die Vermittlung der Unterrichtsinhalte durch optimierte Visualisierung. Voraussetzung ist auch hier die entsprechende technische Ausstattung der Klassenräume. Erfolgreiche und pädagogisch wertvolle Simulationsspiele wie ‚ecopolicy‘ – die eine eigene motivierende Dynamik entfalten können – hängen ebenfalls wesentlich von der technisch einwandfreien und schnellen Funktionsweise ab.
Im Fachbereich Arbeit – Wirtschaft – Technik (mit Hauswirtschaft) wäre es sinnvoll, wenn zukünftig verstärkt mit dem Whiteboard gearbeitet werden könnte. Auch im Fach Wirtschaft könnten Simulationsspiele (z.B. zum Thema Geld, Börse, Wirtschaftskreislauf, etc.) eingesetzt werden. Der Fachbereich benötigt außerdem Moderationskoffer für Referate, Hygieneschulungen (Hauswirtschaft), etc., sowie mobile Einheiten mit Laptop und Beamer für Klassenräume ohne Whiteboard. Analoges gilt auch für das Fach Religion, dessen religionspädagogische Inhalte mit Whiteboard oder mobiler Einheit und entsprechender Software medial angemessen aufbereitet werden können.
Abschließend ist zu erwähnen, dass zur sinnvollen Nutzung (auch in den nicht eigens erwähnten Fächern) selbstverständlich die qualifizierte Anleitung der Kolleginnen und Kollegen erforderlich ist, die hierfür sowohl allgemein als auch fachbezogen immer wieder entsprechend geschult werden müssen. Dies ist nur zum Teil durch schulinterne Maßnahmen möglich.
3. Ausstattung
Nahezu jeder Klassenraum ist mit einem Rechner ausgestattet, es besteht eine Internetverbindung in den Klassenräumen. Im Lehrerzimmer stehen zwei Einzelrechner und ein Drucker zur Verfügung. Darüber hinaus ist das Lehrerzimmer mit einem W-Lan-Netz ausgerüstet, das allen Lehrkräften zugänglich ist.
Seit 2020 verfügen fast alle Unterrichtsräume über digitale Boards. Des Weiteren gibt es einen Computerraum (0.025) der zwei Laptopwagen á 30 Laptops beinhaltet.
Die Verwaltung der Schülerdaten erfolgt mit SIBANK+ und DaNiS. Die Erstellung der Zeugnisse mit LEB funktioniert online.
Die Erstellung von Stunden- und Vertretungsplänen läuft mit der Software Untis.
4. Planung und Bedarf
Klassenraumausstattung: Auf mittlere Sicht ist die Ausstattung aller allgemeinen Unterrichts- und der Fachräume mit vernetzten digitalen Tafeln der neuesten Generation inkl. Soundsystem, eingebautem Rechner, zusätzlichem HDMI-Port sowie USB-Anschlussmöglichkeiten vorgesehen.
Ferner sollen alle Klassen- und Kursbücher in Form von elektronischen Klassenbüchern geführt werden. Dazu sind vernetzte mobile Rechner in jedem Klassen- und Kursraum erforderlich oder jede Lehrkraft wird mit einem Laptop bzw. einem Tablet mit Tastatur ausgestattet.
Dabei ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass unsere KME-Klassen gesondert berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 5), da hier aus didaktischen Gründen häufig mit differenzierenden elektronischen Lehrwerken gearbeitet wird. Diese Lösung schließt eine schrittweise vorzunehmende Schulung der Kolleginnen und Kollegen im effizienten Umgang mit den Boards ein.
Fachraumausstattung: Für naturwissenschaftliche und sonstige Fachräume gelten außer den fachraumspezifischen Notwendigkeiten prinzipiell die gleichen Erfordernisse wie bei sonstigen Klassenräumen bezüglich der digitalen Ausstattung.
Schulausstattung: Grundsätzlich soll auf mittlere Sicht zunächst jeder Jahrgang mit einem Tabletwagen inklusive eines Klassensatzes von Geräten (30 Geräte) mit Aufladevorrichtungen ausgestattet werden. Hinzu kommt ein zusätzlicher Tabletwagen mit 30 Geräten für die Mittagsbetreuung. Darüber hinaus werden eine weiterer Laptopwagen mit je 30 Laptops und ein Tabletwagen mit 30 Geräten für die Recherche, Dokumentation und Präsentation von Gruppenarbeiten und die Simulation von Experimenten für den naturwissenschaftlichen Bereich benötigt. Des Weiteren sind zwei Wagen für den musisch-kulturellen Bereich und den Technikbereich notwendig.
Eine essenzielle Voraussetzung für das Arbeiten mit Laptops und Tablets in verschiedenen Klassenräumen ist eine vollständige Ausleuchtung des gesamten Gebäudes mit einem W-Lan-Netz und einer zügigen Internetanbindung der Schule. Die Präsentation der erstellten Schülerarbeiten auf dem digitalen Board muss nicht nur innerhalb von festen PC-Räumen, sondern grundsätzlich jeder Lerngruppe in jedem Raum praktikabel ermöglicht werden.
Die Schule beabsichtigt, die umfangreichen und erprobten Möglichkeiten eines Forums wie IServ o.ä. zu nutzen, das dazu angetan ist, die kommunikativen Strukturen erheblich zu verbessern und eine der Grundlagen für ein wirklich kooperatives und kollaboratives Lernen bilden kann. Der Austausch zwischen Eltern, Schülern und Lehrkräften über sämtliche schulischen Belange erhält durch dieses Hilfsmittel entscheidende Impulse, die nicht ungenutzt bleiben dürfen. Der Zugriff auf das Netzwerk der Schule und somit auf die Daten in den eigenen Profilen von zu Hause aus muss den Lehrern und Schülern ermöglicht werden.
5. KME Konzept Tablet-Klasse
5.1. Vorbemerkung
Durch das Voranschreiten der Digitalisierung nehmen elektronische Medien im öffentlichen und privaten Leben eine immer größere Bedeutung ein. Aufgabe der Schule ist es, die Schülerinnen und Schüler (SuS) auf den Umgang in diesem Handlungsfeld vorzubereiten.
Um der Inklusionsentwicklung gerecht zu werden und die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft gemäß Erstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB I) zu gewährleisten, muss Menschen mit Förderbedarf in der körperlich-motorischen Entwicklung der Zugang zu neuen Technologien und Medien gewährt werden und den SuS Medienkompetenz vermittelt werden.
Insbesondere das Tablet als Medium kann dazu beitragen, Beeinträchtigungen im Bereich Kommunikation und Motorik auszugleichen, um den SuS eine Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Darum ist das Tablet für SuS mit körperlich-motorischem Förderbedarf unerlässlich.
5.2. Chancen für SuS mit motorischen Beeinträchtigungen
5.3. Kompetenzbereiche / Ziele
5.4. Einsatz im Unterricht
Informationsmittel
Produktionsmittel
Kommunikationsmittel
Trainings- und Übungsmittel
Zum Spielen
Zur Therapie
5.5. Ausstattungswünsche
6. Wartung und Pflege
Unabhängig von den eher auf Softwarekenntnissen oder pädagogischen Überlegungen ausgerichteten Fortbildungen ist die ständige Ansprechbarkeit eines Systemadministrators notwendig, der sich um die gesamte Hardwarebereitstellung und -wartung sowie die Installation neuer Software und die Realisierung von Lernplattformen kümmert. Auch wenn einige Lehrerinnen und Lehrer die notwendigen Kenntnisse mitbringen, sind sie in der Regel aufgrund ihrer vielfältigen Aufgaben und der schlichten Tatsache, dass sie die meiste Zeit in der Schule im Unterricht verbringen, nur in geringem Umfang für administratorische Aufgaben einsetzbar. Die Unterstützung des Systemadministrators durch technische Assistenten bedeutet zudem die Möglichkeit, Lehrkräfte auch in der Unterrichtssituation von technischen Aufgaben entlasten zu können, so dass sich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf die Lerngruppe bzw. den einzelnen Schüler richten kann. Dies kann im Einzelfall eine erhebliche Senkung der Hemmschwelle beim kurzfristigen Einsatz von neuen Medien im Unterricht bedeuten.
6.1 First-Level-Support (Honigbaum, Kai; Markmann, Markus; Schmacker, Thomas; Schröder, Schulz, Steffen; Zilinski, Mikko; Zimmermann, Stephan)
Für jede Art von Serviceanfrage und Störung steht den Schulen ein fachlicher Support (inklusive eines ggf. erforderlichen vor-Ort Einsatzes durch die SDW) zur Verfügung. Bereits in letzter Zeit hat sich gezeigt, dass durch die immer komplexer werdende Technik in den Schulen, die erforderliche Einführung neuer Infrastrukturen (z.B. Windows 10, WLAN und Lernplattformen), neuer Lernumgebungen (z.B. mobiles Lernen, Cloud-Dienste, digitale Schulbücher etc.) und dem gleichzeitigen Wegfall von Lehrpersonal für administrative Arbeiten ein Anstieg der benötigten Supportstunden unbedingt erforderlich ist.
6.2 Second-Level-Support (SDW)
6.3 Third-Level-Support
Die dritte Ebene des Supports umfasst die Tätigkeiten externer Dienstleister, die nicht durch die Delegation von Aufgaben im Kontext „Support auf 2. Ebene“ erfasst sind. Dies betrifft vorrangig Garantieleistungen der Hersteller und Lieferanten.
Die Aufgaben auf dieser Ebene sind nicht klar definiert. Die unterliegen den jeweils im Rahmen der Beschaffungen ausgehandelten Konditionen.
7. Fortbildungsplanung
Pädagogische Medienkompetenz ist Voraussetzung, um die unter „Lernen mit und über Medien“ genannten Medienkompetenzstufen (Bewertung von Mediengestaltung, Diskussion von Medieneinflüssen, Bedingungen der Medienverbreitung und deren Beurteilung) bei den Lernenden zu erreichen. In diesem Bereich werden immer mehr Fragen zu Regularien und Rechten aufgeworfen, so dass pädagogischer Medienkompetenz eine immer größer werdende Bedeutung zukommt.
7.1 Ist – Zustand
Nach einer Erhebung des Fortbildungsbedarfs innerhalb des Lehrerkollegiums, mit Hilfe von Online-Befragungen, werden die zunächst benötigten Fortbildungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Ziel ist eine Systematisierung und Strukturierung der Weiterbildung, um einen möglichst breit gestreuten und breit gefächerten Bildungsstand des gesamten Kollegiums zu ermöglichen. Diese fachliche Medienbildung ist eine unerlässliche Voraussetzung für eine pädagogische Einbindung der Medien in den Unterricht, gleichwohl ist sie nur eine Voraussetzung, denn über den Sinn und die Effizienz eines Medieneinsatzes im Unterricht muss der Unterrichtende in der Planung und im Ablauf einer Unterrichtsreihe jeweils situationsbezogen entscheiden. Grundsätzlich sollen Fortbildungen so angeboten werden, dass Kolleginnen und Kollegen sich rechtzeitig mit der von ihnen einzusetzenden Software und den technischen Voraussetzungen beschäftigen können. Während des Unterrichtseinsatzes sollte die Möglichkeit zur Beratung durch entsprechende Ansprechpartner vorhanden sein, die bereits mehr Erfahrung im Umgang mit den neuen Medien gewonnen haben.
Bei der Einführung des alten Medienbildungskonzeptes wurde die Erfahrung gemacht, dass der Einsatz von Medien selbst bei entsprechender technischer Ausstattung unserer Schule trotzdem von einer Gruppe von Lehrenden nicht oder nur selten praktiziert wird. Dabei ist nicht immer das Alter ausschlaggebend, sondern häufig die individuelle Einstellung, ob es für den Unterrichtenden eine zusätzliche und unberechenbare Belastung im Unterricht darstellt, der er sich nicht gewachsen fühlt. Durch das Prinzip von Technikhelfern unterstützt werden zu können, muss der Lehrer sich im Unterricht nicht auf technische Abläufe konzentrieren, sondern kann sich den inhaltlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler widmen.
7.2 Multiplikatorenprinzip und Modalitäten
Eine Fortbildung der Kolleginnen und Kollegen erfolgt dabei oft in Kleingruppen, da die jeweiligen Experten sich dann ganz speziell den individuellen Problemen und Fragestellungen einzelner Kollegen widmen können. Einige Lehrer nehmen eine regionale oder überregionale Fortbildungsmöglichkeit wahr und geben ihre erworbenen Kenntnisse ebenfalls im Kollegium weiter. Fortbildungen in Kleingruppen, die in kürzeren Abständen und Zeiteinheiten stattfinden, sind leichter zu terminieren und lassen eine erhöhte Bereitschaft zur Teilnahme erwarten. Je kleiner die Gruppe der Fortzubildenden, desto individueller kann auf die je nach Fachzugehörigkeit und Vorkenntnissen oft sehr unterschiedlichen Voraussetzungen eingegangen werden. Auch bei nicht fachgebundener Software erweist es sich als günstig, wenn die Fortbildung von ähnlichen Fachkonferenzen besetzt ist, z. B. von Sprachen oder Naturwissenschaften, um die Anwendungsmöglichkeiten direkt fachspezifisch kennen und erproben zu lernen. Die Erfahrung zeigt, dass der Erfolg der Fortbildung zur Anwendung von Software bei kleineren Gruppen deutlich höher ist, was sich letztlich auch in der Zufriedenheit der teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen äußert.
Überdies ist eine Fortbildung in der Regel dann sinnvoll, wenn die darin erworbenen Kenntnisse zeitnah zur Anwendung kommen können. Die praktische Anwendung von neuer Software ist besonders beim erstmaligen Einsatz Voraussetzung dafür, dass mit dem entsprechenden Programm souverän umgegangen werden kann, sodass ein wiederholter Einsatz im Unterricht jederzeit praktikabel ist. Auch das spricht für möglichst individuelle Terminabsprachen für Fortbildungen, die bei geringer Teilnehmerzahl auch außerhalb der wenigen kollegiumsinternen Fortbildungstagen stattfinden können.
Angebote zu kollegiumsinternen Fortbildungen in der oben beschriebenen Weise können unter anderem zu
angeboten werden. Hinzu kommen viele Fortbildungen zu fachspezifischer Software, die von den Fachkonferenzen initiiert werden.
8. Evaluation und Fortschreibung
Um sicherzustellen, dass die pädagogischen Ziele sinnvoll gesetzt sind, die technische Ausstattung bedarfsgerecht ist und die Supportstrukturen funktionieren, ist eine regelmäßige Evaluation des Medienbildungskonzeptes unersetzlich. Eine Arbeitsgruppe „Medien“ wird beauftragt, bis zum Sommer 2021 eine Evaluation des neuen Medienbildungskonzeptes durchzuführen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Schülerinnen und Schüler unserer Schule zuverlässig und nachhaltig Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien erwerben.
9. Ausblick
Abschließend sollen wesentliche Bereiche genannt werden, in denen Entwicklungsbemühungen weiter zu entfalten sind bzw. in denen noch Entwicklungsarbeit angestoßen werden muss. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass medienbezogenes Lernen an der Marion-Dönhoff-Schule aufgrund der absehbaren gesellschaftlichen Entwicklung weiter zu vertiefen ist. Als Fernziel ist sicherlich die selbstverständliche Nutzung von Note- und Netbooks, Tablets etc. durch nahezu alle Schülerinnen und Schüler als Lernwerkzeuge im Unterricht zu formulieren. Auf lange Sicht gilt es, sich von fest installierten Einheiten (Computerräume) zu verabschieden. Bedeutsamste Baustelle ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung einer praktikablen Servicestruktur, um die reibungslose Nutzung der Endgeräte zu ermöglichen. Zudem bedarf es passender Finanzierungskonzepte, um auch finanziell benachteiligten Schülern/-innen die Nutzung des „Computers“ als Arbeitsgerät zu ermöglichen. Die Evaluation der bereits umgesetzten Initiativen (Notebookklassen, Medienbausteine etc.) ist für die Weiterentwicklung des Medienbildungskonzeptes der Marion-Dönhoff-Schule von zentraler Bedeutung. Hier sind Instrumente wie z.B. Umfragen zu entwickeln, die auch didaktische Schwerpunkte setzen und somit für die Unterrichtsentwicklung genutzt werden können. Im Rahmen der Entfaltung einer progressiven Lernkultur ist auch weiterhin nach Möglichkeiten zu suchen, das Potential der Medien voll auszuschöpfen und es für Lehr- und Lernprozesse im Sinne eines pädagogischen Zugewinns nutzbar zu machen. Im Zuge dieses Bemühens gilt es grundsätzlich, Tendenzen einer Technologisierung von Bildung zu widerstehen.
Quellen:
Faulstich, Werner (Hrsg.): Grundwissen Medien. München 2000 (4. Aufl.), S. 7.
Schorb, Bernd: Medienkompetenz; in: Hüther, Jürgen/Schorb, Bernd (Hrsg.): Grundbegriffe Medienpädagogik. München 2005, S. 257-262.
Portfolio: Medienkompetenz; Bertelsmann Stiftung, Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, NRW.
Vollbrecht, Ralf: Einführung in die Medienpädagogik. Weinheim. Basel 2001.
Stand: Februar 2021