Zeitzeugin zu Besuch in der R10c

21. Nov. 2016 Eugen Schröder

Das Ende des 2. Weltkriegs sowie die Nachkriegszeit sind gerade Thema im Geschichtsunterricht der Klasse 10 c im Realschulzweig. Danach befragt, konnten nur wenige Schülerinnen und Schüler berichten, von Erlebnissen der Großeltern oder Urgroßeltern  aus dieser Zeit gehört zu haben. Eine davon war Alina Heisig.

Deren Großmutter Frau Vera Schürmann war neun Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Nach anfänglichem Zögern gelang es dem Schulleiter Herrn Bültena, gleichzeitig Geschichtslehrer in der Klasse, sie als Zeitzeugin zu gewinnen, die mit sehr persönlichen Geschichten diese bewegten Zeiten für die gebannt zuhörenden Schülerinnen und Schüler lebendig werden ließ.

Frau Schürmann fing mit einem kleinen einführenden Vortrag an. So berichtete sie von der eigenen Schulzeit. Immer wieder fiel der Unterricht aus, wenn vor Fliegerangriffen der Alliierten gewarnt wurde. Dann wurden die Kinder nach Hause geschickt  oder in die nächsten Luftschutzräume evakuiert. Bis heute hat Frau Schürmann ein beklemmendes Gefühl, wenn sie heulende Sirenen hört.

Als Frau Schürmann von den Bombennächten, der Zerstörung und dem Tod in der Stadt, dem Hunger und der Not erzählte, herrschte große Betroffenheit in der Runde. Immer wieder fragten die Schüler nach und Frau Schürmann blieb keine Antwort schuldig.

Eigentlich ist diese Zeit ist für die Jugendlichen weit weg und selten Thema in Gesprächen. Nach den Schilderungen der Zeitzeugin fällt es ihnen jetzt leichter, sich in die Nöte und das Befinden der Menschen damals hineinzudenken und mitzufühlen.

Am Ende zog Frau Schürmann Parallelen zum aktuellen Bürgerkrieg in Syrien. „Wenn ich die Trümmer in Aleppo sehe, denke ich sofort wieder an Wilhelmshaven im letzten Kriegsjahr, an Tod, Hunger und Elend“, sagte sie am Ende der Stunde. „Ihr müsst aufpassen, dass es niemals wieder Krieg gibt.“

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