Zum Todestag von Katrin Simper

20. Jun. 2021 Eugen Schröder

Am 23.06.2020 ist unsere Kollegin Katrin Simper gestorben. Damals stand die ganze Schule unter Schock, sowohl die Schülerschaft als auch das Kollegium und viele Eltern. Es war unbegreiflich, dass jemand wie sie, voller Energie und Kraft, mit ihrer großen Klappe und ihrem großen Herzen so leise mitten in der Nacht gegangen war. Am Ende bleibt uns nur die Erinnerung an eine starke Frau, eine tolle Kollegin und eine Lehrerin, die sich mit Haut und Haaren für ihre Schüler eingesetzt hat. Damit hat sie bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Seitdem ist viel passiert. Die Coronapandemie und ihre Auswirkungen auf unser Schulleben haben Ausmaße angenommen, mit denen die meisten von uns damals wohl nicht gerechnet hatten. Wir mussten und müssen bis heute Abstand zueinander halten. Schüler, Lehrer und auch ganze Klassen wurden in Quarantäne geschickt, einige von uns haben sich mit Covid-19 infiziert und die Krankheit mit sehr unterschiedlich starken Symptomen überstanden. Viele haben sich vor Sorge nicht mehr in die Schule getraut.

Der nächste Albtraum ereilte uns am 17. März, als während der Unterrichtszeit die Schule brannte. Wieder stand die Schüler- und Lehrerschaft mit offenem Mund vor einem Ereignis, dessen Folgen uns erst nach und nach bewusst wurden. Trotz aller Hilfen, die uns seitdem zuteil wurden, vor allem die Bereitstellung von Gebäuden der Jade Hochschule, machten sich sicher bei jedem schon Gefühle von Frustration und Hilflosigkeit breit.

Ich habe mich in diesem letzten Jahr oft gefragt, was Katrin Simper wohl dazu gesagt hätte. Ihre Meinung ist mir immer wichtig gewesen und meistens fand ich, dass sie Recht hatte. Vermutlich hätte sie nicht lange gejammert, sondern sofort überlegt, wie es weitergehen kann. Sie hätte bei allem, was im Moment nicht glatt läuft, zuerst geschimpft, dann ihre Hilfe angeboten und angepackt.

Katrin Simper ist nicht mehr bei uns, aber sie hat uns in vielen Bereichen ein gutes Vorbild hinterlassen, den  Lehrkräften und Mitarbeitern der Schule genauso wie den Schülerinnen und Schülern. Es wird noch lange dauern, bis wir wieder ein normales Schulleben unter einem Dach führen werden. Bis dahin kommt es auf jeden von uns an.

Wir gedenken Katrin Simper und das tun wir am besten, indem wir mit guter Laune, einer Portion gesunder Wut und Einsatzbereitschaft loslegen. Sie hätte es gefreut!

Larissa Evers